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Bildquelle: www.fichtelgebirge-oberfranken.de

Geschichte der Feuerwehr


In Reicholdsgrün fand der Ruf nach einer organisierten Feuerwehr ein weites Echo. 42 Männer sind bereits bei der Gründung 1873 in der Stammliste aufgeführt. Die Ausrüstung konnte sich natürlich nicht mit den heutigen Geräten messen, doch einen Vergleich mit anderen Feuerwehren hielt sie damals durchaus stand. Aus einer Zusammenstellung des Königl. Bezirksamtes Wunsiedel von 1886 ersehen wir, daß die Reicholdsgrüner Wehr über eine vierrädrige Saug/Druckspritze, 3 Saugschläuche und 35m Druckschläuche verfügte. Außerdem waren insgesamt 14 Leitern vorhanden. Die Spritze musste von den Wehrmännern selbst zum Brandplatz gebracht werden. Damals gab es nur zwei Möglichkeiten: entweder hatte man Pferde zum Vorspannen oder die Feuerwehrleute mussten den Spritzenwagen per Hand ziehen. Die Alamierung erfolgte durch ein Trompetensignal oder, wo selbst die Trompete fehlte, durch Feuerruf.


















(Das Bild zeigt die alte Handspritze der Reicholdsgrüner Wehr, die aus dem vorigen Jahrhundert stammt)  



Die Reicholdsgrüner Wehr zählte 1886 schon 78 Mitglieder, das waren mehr als in manchen größeren Gemeinden, z.B. 68 in Niederlamitz oder 71 in Schirnding. Die Reicholdsgrüner Feuerwehr hatte seit ihrer Gründung noch nie Mangel an Mitgliedern. Die Stammliste weist für das Jahr 1900 sogar 101 Aktive aus. Im Kriegsjahr 1942 waren 100 aktive Mitglieder aufgeführt. Doch das änderte sich rasch. Fast alle wurden im weiteren Kriegsverlauf zur Wehrmacht eingezogen und 24 von ihnen kehrten nicht mehr zurück. Als die Männer auf allen Kriegsschauplätzen Europas kämpften, sprangen Frauen und Mädchen für sie ein und versahen ihren Dienst mit der gleichen Opferbereitschaft.


In den letzten Jahren vor dem zweiten Weltkrieg besaß die Reicholdsgrüner Wehr sogar einen PKW, der auch in der Meldung des „Bereitschaftsdienstes für Waldbrandgefahr“ erwähnt wurde.. Als während des Krieges die Stadt Hof bombardiert wurde, gab der Autveteran auf der Rückfahrt von Hof nach Reicholdsgrün „seinen Geist auf“ .

Ein Jahr nach Kriegsende, als die meisten Männer wieder zurückgekehrt waren, konnte die Wehr wieder 33 aktive Feuerwehrmänner melden.



Reicholdsgrüner „Brandchronik“


In der Geschichte der Gemeinde Reicholdsgrün waren immer wieder verheerende Brandkatastrophen zu beklagen. Aus der Hauptrechnung der allgemeinen Brandversicherungsanstalt in Bayern, welche als Beilage zum Regierungsblatt für das Königreich Bayern erschien, ist zu ersehen, dass im 19, Jahrhundert der Ort Reicholdsgrün durch 2 Großbrände nahezu vollständig zerstört wurde.


1750

Reicholdsgrün brannte vollständig nieder. Näheres ist nicht bekannt.


1778

Bei einem Großbrand in Reicholdsgrün wurden neuen Häuser eingeäschert.


1833

Bei einem Großbrand in Kleinschloppen brannten 6 bäuerliche Anwesen bis auf die Grundmauern nieder.


1833

In Großschloppen wurden 2 Gebäude ein Raub der Flammen.


1834

Gebäudebrand in Reicholdsgrün.


1835

Brandschaden in der Gemeinde Reicholdsgrün. Näheres ist nicht bekannt.


1840

Brandschäden in Kleinschloppen. Bei einem Großfeuer wurden 5 Anwesen völlig zerstört.


1852

In der Nacht vom 8. September auf 9. September wurden die Anwesen mit den Hausnummern 2 bis 9 vermutlich aufgrund von Brandstiftung ein Raub der Flammen. Das waren die gesamten Anwesen westlich des früheren Kirchenlamitzer Weges.


1892

Am 1. Advent 1892 nachts 12 Uhr brach ein Feuer aus, dem östlich des alten Kirchenlamitzer Weges 15 Wohnhäuser zum Opfer fielen.


1926

Am 8. März um 3 Uhr nachmittags zerstörte ein Brand das Mühlenanwesen von Friedrich Klug. Es konnte lediglich das neue Sägewerk gerettet werden.


1978

Am 18. Oktober um ca. 10 Uhr brach in einem landwirtschaftlichen Anwesen in Reicholdsgrün ein Feuer aus, das die Scheune völlig zerstörte. Das Wohnhaus konnte gerettet werden